2019 Eisschwimm-Weltmeisterschaften im Murmansk

Eine kleine, erlesene deutsche Delegation ist am Start.

Hier ihre Funksprüche. (Alle Texte, Photos, Videos ©Ina Kaßner und vielen Dank an sie.)


  • 17.03., 21:00h, -2 Grad

    Das erhoffte Allerbeste ist eingetreten: tolles Ergebnis der deutschen Staffel! Nach einer spektakulären Sieges- und Abschlussveranstaltung im Sportzentrum, sitzen wir nun im 17. Stock unseres Hotels und feiern mit breitem zufriedenen Grinsen im Gesicht. Was für wundervolle Tage in Murmansk. Was für spannende Schwimmen! Was für phantastische Schwimmer!

  • 17.03., -1Grad

    Heute ist der Tag der 50m Laeufe und der 1000m Staffeln. Und zwar I’m feuchten dichten Schneegestoeber. Die deutsche Staffel mit Tobias Jaekle, Christoph Wandratsch, Stefan Runge und Alisa Fatum (das ist nicht die Schwimmreihenfolge) laesst auf Allerbestes hoffen!

  • 16.03., 21:00

    Murmansk setzt auch hinsichtlich der Feierlichkeiten hohe Maßstäbe: Tanzgruppen, Einmarsch der Nationen, Folklorechöre, Schlagersänger, Trommler und Akrobaten und Feuerwerk und hunderte freundliche Murmansker Zuschauer - beeindruckend!

  • 16.03., 17:40

    Ich hatte es geahnt, dass es aufregend wird und ich hatte natürlich Recht: wir durften tolle 1000m Rennen der Damen und Herren beobachten. Wir wurden Zeuge davon, dass vor allem deutsche Schwimmer vom unerklärlichen Drang angetrieben sind, mehr als nur die eiskalten 1000 Meter zu schwimmen, zu diesen Schwimmern zählen Elke Ortloff, Matthias Kaßner (der seine 50m plus vollendete) und Stefan Jung. Wir wurden Zeuge eines wundervollen Schwimmens von Alisa Fatum, der neuen Weltmeisterin über 1000m und eines krimimässignervenkitzelaufregenden Weltmeisterschwimmens der Männer mit einem souveränen Petar Stoychev (Weltmeister) und einer unglaublichen Aufholjagd von Fergil Hesterman (Silber). Und ganz ehrlich: hätte Sven Elfferich (der für eine Teilnahme an dieser Weltmeisterschaft zu jung ist) auch noch mitgemacht, wäre das der absolute Schwimm-Krimi-Overkill gewesen!

    Darüber hinaus bestand internationale Einhelligkeit darin, dass die anschließende Betreuung der Schwimmer - zunächst mit warmen Decken im Wärmezelt, gefolgt von warmen Umarmungen freundlicher Damen vor der Sauna und einem ausgeklügelten System warmer Handtuchbetreuung bis hin zum Saunabesuch selbst - das absolute Non-Plus-Ultra war. Hier wurden Massstäbe für alle weiteren Eisschwimmwettkämpfe gesetzt.

  • 16.03., 8:32, -2 Grad

    Haben eben am Bildschirm verfolgt, wie eine Schwimmerin die Orientierung verloren hat und von einem Taucher zur Leiter gezogen wurde, während eine andere noch gemütlich im Wasser plauscht, bevor sie aussteigt. So ist das mit dem Eisschwimmen.

  • 16.03., 8:30, -2 Grad

    Im Frühstücksraum: Die Stimmung als angespannt-aufgeregt zu beschreiben, ist zart untertrieben. Für die Schwimmerinnen haben die 1000m Läufe schon begonnen; wir im Frühstücksraum verfolgen mit schlechtem Appetit die Rennen am großen Bildschirm. Das wird ein aufregender Tag.

  • 15.03., 19:40, -3 Grad

    Dafür dass das Briefing der Schwimmer gestern Abend - sagen wir mal - äußerst turbulent war, liefen die Eröffnungsfeier und der erste Wettkampftag wirklich geschmeidig. Dem Einlauf der Nationen folgten selbstverständlich Brot und Salz, feierliche Reden und dann wurden die 500m Läufe fortgesetzt. Die 500m von Alisa Fatum, der aktuellen Eisschwimm-Weltmeisterin über 1000m haben mich 6 Minuten und 27 Sekunden in ihren Bann gezogen. Ich hätte ihr gern noch länger zugeschaut, aber sie war dann halt einfach schon fertig und damit auch die Schnellste der Frauen über 500m.

    Toll - ebenso toll wie viele andere Schwimmerinnen und Schwimmer, die Großartiges bei windigen Temperaturen unter Null Grad außerhalb und um die Null Grad innerhalb des Wassers geleistet haben während ihrer 500m Freestyle, 200m Freestyle und Breaststroke und Relays.

    Was hat mich noch beeindruckt?
    - die stramme Organisation der Läufe
    - die zwei putzigen Maskottchen, die nonstop herumhüpften
    - die entspannte Stimmung in der großen Wärme-Warte-Halle
    - die schönen Gespräche
    - der riesige Applaus, der aufbrandete, als ein Rollstuhlfahrer schwamm
    - die sauberen Einrichtungen trotz der ständigen Schneestiefelwanderungen
    - die Freundlichkeit und Zugewandtheit der Schwimmer und Helfer.

  • 14.03., 13:00h, -7 Grad

    Die meisten Schwimmer kommen gerade vom Testschwimmen im Wettkampfsee zurück, Wassertemperatur um die Null Grad, dazu ein eisiger Wind. Matthias ist verblüfft, dass er bereits nach wenigen Metern seine Unterarme nicht mehr spürt. Sonst braucht es bis dahin deutlich länger. Ich bin nicht verblüfft, dass ich bei dem Wind keine Lust habe meine Handschuhe auszuziehen, um zu photographieren....

    Das Wettkampfbecken selbst ist für die Schwimmer eine zusätzliche Herausforderung: die Leinen sind im Wasser schwer zu erkennen, alles ist vereist, so dass die Wenden schwierig sind und die Schwimmer auf den Leitern ausrutschen.

  • 14.03., 9:30h, -11 Grad

    Draußen heller Sonnenschein und im Registrierungsbereich helle aber fröhliche Aufregung: Babylonisches Stimmengewirr, Herumgewuselt, charmante persönliche Betreuer kümmern sich um verwirrte Schwimmer, überall Freudenausbrüche über ein Wiedersehen, internationale Verständigungsversuche - wunderbare Atmosphäre!

  • 13.3, 22:45, -12 Grad

    Seit gestern strömen 400 Schwimmer aus über 30 Ländern Richtung Murmansk. Schwimmer u.a. aus Österreich, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Tschechien werden vom tief verschneiten Flughafen abgeholt und im zentral gelegen Hotel Azimut mit russischer Folklore, Gesang, Brot und Salz empfangen. Andere Schwimmer haben Pech und bleiben in Moskau hängen. Aber alle freuen sich auf die nächsten vier Tage der Ice Swimming World Championship. Von Ina.