Nordseesschwimmen 2013

Nordseeschwimmen – Schwimmen nach Norderney 21.7.2013

von Anke Höhne

 

Am 21.Juli 2013 fand zum 25.Mal das Nordseeschwimmen statt, allerdings auf neuer Schwimmstrecke und mit neuen Veranstaltern. Während in den vergangenen 24 Jahren immer von Langeoog zurück zum Festland (Bensersiel) geschwommen wurde, ging es dieses Mal vom Festland (Hilgenriedersiel) nach Norderney. Das Nordseeschwimmen wurde bislang von der DLRG Esens durchgeführt – diese übergab nun den Staffelstab an die DLRG Norderney und gewann mit Windwear einen kommerziellen Sponsor und Veranstalter. Die Schwimmstrecke betrug 8,2 km. Geschwommen wurde bei ablaufendem Wasser, d.h. mit einsetzender Ebbe, durch das Wattenmeer.


Treffpunkt war der große Parkplatz in Norddeich-Mole: Dort erhielt man seine Unterlagen (Badekappe, Transponder, Verpflegungsmarke etc.) und konnte seine Sachen abgeben. Nur in Schwimmbekleidung und eventuell noch mit Badelatschen ging es dann mit Bussen nach Hilgenriedersiel. Dort gab es Getränke für die Schwimmer. Zum Start musste man dann noch mal einen ca. 1km langen Fußmarsch hinter sich bringen. Die letzten Utensilien, die man noch mit sich führte und die man für das Schwimmen nicht mehr brauchte (z.B. Badelatschen) konnte man jetzt abgeben. Sie sollten in einer Tonne nach Norderney gebracht werden und rechtzeitig bei der Ankunft der Schwimmer auf der Insel wieder bereitstehen.


Von den knapp 300 Schwimmern, die als Flossen- oder Barfußschwimmer schwimmen konnten, starteten nur ca. eine Handvoll ohne Neoprenanzug. Ich fand den Zeitplan der Schwimmveranstaltung noch optimierbar, denn sowohl auf dem Parkplatz in Norddeich, in Hilgenriedersiel, auf dem Weg zum Start und im Wasser selbst warteten wir jeweils relativ lange bis es weiterging. Allein im hüfthohen Wasser am Start standen wir mindestens 15 Minuten bis es losging. Das war bei den diesjährigen Wetterbedingungen ok (Sonne satt bei mind. 25 Grad Lufttemperatur und ca. 21-22 Grad Wassertemperatur), aber wie es funktionieren soll, wenn es mal kälter und windiger ist oder gar regnet, weiß ich nicht. Zumindest für die Schwimmer ohne Neoprenanzug wäre es eine echte Zumutung nur in Schwimmbekleidung einen km bis zum Start zu laufen, 300 m durchs Wasser zu waten und dann noch lange zu warten bis der Startpfiff endlich erschallt, weil sie dann schon halb erfroren sind bevor es überhaupt losgeht. Und darauf zu setzen, dass ja alle mit einem Neoprenanzug schwimmen könnten, finde ich für eine Freiwasserveranstaltung nicht angemessen.


Zwar gab es in Hilgenriedersiel eine kurze Ansprache über den Veranstalterwechsel des Schwimmens und es wurde darauf verwiesen, dass es später noch Informationen über die Schwimmstrecke, die ja für alle neu war, geben würde. Aber dazu kam es dann nicht mehr. So fiel die Orientierung im Wasser gerade am Anfang etwas schwer, da welliges Wasser und Seitenwellen die Sicht erschwerten. Zwar fuhr ein Boot mit hellem Segel vorweg, aber das konnte nur den schnellsten Schwimmern (v.a. denen mit Flossen) als Orientierung dienen und war für die breite Masse relativ schnell weg. Die die Strecke absichernden DLRG-Boote waren nur bedingt eine Orientierung, da sie immer wieder ihre Position veränderten und die wenigen großen Sicherungstonnen im Wasser standen relativ weit auseinander. Wenn es möglich wäre, zusätzliche Orientierungsbojen zu setzen bzw. einige DLRG-Boote stärker am Streckenrand zu positionieren, wäre das eine echte Unterstützung für die Schwimmer.


Die ersten (Monoflossen-)Schwimmer, die das Ziel, den Surferhafen auf Norderney, erreichten, kamen nach gut einer Stunde (1:14 h) an. Die breite Masse brauchte ca. 1,5 – rund 2 h. Der letzte Schwimmer kam nach 2:08 h ins Ziel. Leider war die Tonne mit den Badelatschen etc. noch nicht da, da man sie mit der Fähre transportiert und dabei eine verpasst hatte. Hier wäre es toll, wenn diese Tonne im nächsten Jahr direkt z.B. mit einem DLRG-Boot nach Norderney gebracht werden würde, damit sie auch pünktlich bei Ankunft der Schwimmer da ist. Auf seine Sachen noch zwei Stunden zu warten, wenn man auch noch die Fähre zum Festland wieder zurücknehmen und die Heimreise (Sonntag!) antreten muss, ist doch sehr zeitintensiv. Wir sind zuversichtlich, dass die angesprochenen Manko des diesjährigen Norderney-Inselschwimmens lediglich den Geburtswehen einer solchen vorbereitungsintensiven Veranstaltung geschuldet sind und würden uns freuen, wenn es auch im nächstem Jahr heißt: „Was habt Ihr am Wochenende vor?“ „Wir schwimmen nach Norderney.“