Münster 2013

Münster Day and Night 2013

13.-14.7.2013

von Anke Höhne


Am 13./14.7.2013 fand das 24-h-Schwimmen “Day and Night” in Münster statt. Die alle zwei Jahre stattfindende Veranstaltung wird in einem Seitenarm, der „Alten Fahrt“, des Dortmund-Ems-Kanals ausgetragen und vom Tauchklub Münster organisiert.


Start war am Samstag um 14 Uhr und damit genügend Zeit gemütlich anzureisen und das Zelt auf einer Wiese neben der Schwimmstrecke aufzubauen. Die Schwimmstrecke war ein 500 m langer Abschnitt auf dem Kanal, so dass je Runde 1000 m geschwommen wurden. Gezählt wurden die absolvierten Runden vom „Zählboot“ aus am Ende der Schwimmstrecke. Nach jeder geschwommenen Runde gab man dem Zähler auf dem Boot seine Startnummer und ein kurzes „weiter“ oder „raus“ an. Wenn man gleich weiterschwimmen wollte, konnte man dann an einem Steg eine Verpflegungspause einlegen um dann die nächste Schwimmrunde in Angriff zu nehmen. Pausen waren beliebig oft machbar.


Die Wertung unterschied Flossen- und Barfußschwimmer, verschiedene Altersklassen sowie die jeweils beste Mannschaftsleistung bei den Flossen- und Barfußschwimmern. Viele Flossenschwimmer schwammen zusätzlich noch mit Schnorcheln und/oder Schwimmbrettern. Die meisten Schwimmer trugen Neoprenanzüge. Nur eine Handvoll Schwimmer schwamm kontinuierlich (auch in der Nacht) in Badebekleidung. Schade, dass diese Leistung von den Veranstaltern (z.B. bei der Siegerehrung) so gar nicht gewürdigt, geschweige überhaupt erwähnt wurde, obwohl unter den fünf Schwimmern bei den Frauen mit den meisten km sogar drei komplett nur im Badeanzug geschwommen sind.


Die Wassertemperatur war mit ca. 21-22 Grad sehr angenehm und wenigstens am Samstag schien auch die Sonne den Schwimmern auf den Rücken.


Für das nächtliche Schwimmen wurde die Schwimmstrecke mit Flutlicht, was an verschiedenen Kränen, Leiterfahrzeugen bzw. in den Bäumen befestigt war, ausgeleuchtet.


Die Veranstaltung wurde bestens vorbereitet und durchgeführt: Bis auf eine kleine nächtliche Pause war die ganze Zeit über für die Verpflegung der Schwimmer gesorgt: Kuchen, Würstchen und Pommes, Suppe und zum Frühstück am Sonntag belegte Brötchen sowie verschiedene Getränke gab es für einen geringen Obolus zu kaufen. Für die Unterhaltung sorgten Musik an der Schwimmstrecke, eine Hüpfburg für die Kinder und eine Tanzeinlage der örtlichen Tanzschule. Kostenlos angebotene Massagen lockerten müde Schwimmerschultern wieder auf. Toll war auch das bereitgestellte Wärmezelt, dass ich bei einem nächtlichen Kälteanfall zu schätzen lernte.


Der Andrang auf der Schwimmstrecke war am Samstagnachmittag am größten, aber letztlich verteilten sich die vielen gleichzeitig Schwimmenden immer ganz gut im Wasser. Zudem war die Hin- und Rückstrecke des zu absolvierenden Parcours durch Bojen bzw. Schwimmleinen markiert, so dass man auch nicht befürchten musste, mit entgegenkommenden Schwimmern zu kollidieren.
In der Nacht wurde der Andrang im Wasser natürlich geringer, aber es waren immer zumindest eine Handvoll Leute im Wasser. Mein nächtlicher Fröstelanfall im Zelt, nachdem ich noch zwei Stunden im Dunkeln geschwommen bin (von 23 – 1 Uhr), ließ mich das Wärmezelt aufsuchen. Ich warf dann gegen 4 Uhr morgens auch noch einen Blick auf die Schwimmstrecke, konnte mir in dem Moment aber absolut nicht vorstellen, zu dieser Stunde wieder ins Wasser zu steigen. Das schaffte ich mental erst wieder gegen 7:30 Uhr.

 

Fazit: eine tolle Veranstaltung und für mich auch das erste 24-h-Schwimmen, das man ohne Kachelzählen erleben durfte. Schade, dass es nur alle zwei Jahre stattfindet.