Müritz, 1.8.2015

 

Ein junggebliebener Klassiker

 

von Karl

 

 

 

 

Ich gebe es ja zu: ich wollte nach meinem Start 2004 nie wieder beim Müritzschwimmen teilnehmen. Warum? In keinem meiner Wettkämpfe bin ich derartig oft von Brustschwimmern getreten worden. Typischer Effekt für langsame Krauler wie mich bei einem Volksschwimmen wie z.B. auch dem Sundschwimmen.

Nun, mittlerweile ist Anke dort schon gestartet, waren wir schon öfter in der Region und waren wir in Kummerow und Jabel und nun war das Müritzschwimmen einfach mal wieder dran.

Waren liegt günstig zur Autobahn und ist von Berlin, Rostock aber eben auch für Schwimmer aus der norddeutschen Region gut erreichbar. Es empfiehlt sich immer ein verlängertes Wochenende, denn in der Gegend finden sich schöne Seen und andere touristische Ziele.

 

Die Startzeit ist mit 10 Uhr sportlich gesetzt. Eine Stunde vorher wuseln überall Menschen mit Schwimmbeuteln über den Campingplatz Ecktannen (gut ausgeschildert), melden sich an, bekommen ihre Startunterlagen mit einer ganzen Menge schöner Dinge (T-Shirt, ...), ziehen sich um, fetten sich ein, geben die Beutel ab und erzählen von ihren Heldentaten bei anderen Schwimmen, was aufgeregte Schwimmer eben so tun. Alles ist recht beengt, aber alles klappt trotzdem reibungslos und auch für extra Probleme haben die vielen freundlichen Helfer ein Ohr.

Das Wasser lag bei 17 Grad, was mir allerdings nicht so kalt vorkam, aber da gingen die Meinungen auseinander. Wirklich gut fand ich. dass die Veranstalter dennoch kein Neopren zuließen (bzw. nur außerhalb der Wertung). Die Strecke ist mit riesigen Bojen markiert und eigentlich leicht. Es geht durch die Binnen Müritz gerade rüber zum Volksbad in Waren.

Der Startschuss kam pünktlich und da ich dieses Mal etwas seitlich stand, ging im üblichen Gebrodel alles glimpflich ab. Aber kein Freiwasserschwimmen ist wirklich leicht. Neben der Kälte gab es eine starke seitliche Strömung. Manchmal musste man schon richtig gegensteuern und rechts von mir, waren ziemlich wenig Schwimmer. Bojen und Boote wiesen den richtigen Weg und irgendwann kommt dann der große Steg, Schwimmer kämpfen sich ins Ziel und Hunderte von Zuschauern beklatschen das Spektakel. Und ja, es war auch anstrengend, aber im Ziel ist es schnell vergessen.

 

Im Volksbad gibt es ein großes Fest: Buden, Unterhaltung, Treffen alter Bekannter oder einfach sonnen.

Die Siegerehrung ist etwas ausführlich, aber hätte ich sonst gewusst, dass es einen Menschen gibt, der schon alle 46 Schwimmen mitgemacht hat? Hätte ich seit einiger Zeit Jan Gräfe wieder oben auf dem Treppchen gesehen? Und hätte ich mich nicht über meinen raren Treppchenplatz freuen können?

Eine schönes Schwimmen und ein Dank an all die vielen Helfer, die hier (wie anderswo) uns solche Erlebnisse ermöglichen.