Mallorca 2013

Best Fest Festival, Mallorca, 25.4-1.6.2013

von Harald Weyh

 

Vom 25. Mai bis zum 01. Juni 2013 fand erstmals das Best Fest Open Water-Festival statt. Veranstalter ist auf der Insel Mallorca, genauer im Ort Colònia de Sant Jordi das Schwimmzenter Best Fest. Man hat dort ein 50-Meter-Becken mit 10 Bahnen zur verfügung, in dem lt. Ahnengalerie schon zahlreiche Teilnehmer von  Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen trainiert haben.
Das Festival fand dagegen im Mittelmeer rund um den Ort statt.
Mein erstes Schwimme war das 5-km-Rennen „Town to Town“, das gleichzeitig die katalanische Meisterschaft war.
Dabei wurde vom Nachbarort Sa Ràpita, wohin man mit 2 Reisebussen gebracht wurde, gestartet. Am dortigen Strand konnte man 3 gelbe Bojen sehen. Bei der Besprechung wurde uns gesagt, dass alle 500m eine Boje ist.
Aufgrund der Bojen und auch zweier hoher Hotels in Colònia de Sant Jordi war die Orientierung nicht das große Problem. Der recht hohe Wellengang und das ungewohnte Salzwasser machten mir dagegen mehr Schwierigkeiten.
Bei diesem Rennen war übrigens Neoprenanzugverbot, was bei dem gefühltem „Eiswasser“ ebenfalls erheblich zusetzte. Gerade im Punkt Wassertemperatur hatte ich hier auf Mallorca mit etwas anderem gerechnet.
Lt. Veranstalter waren es knapp unter 20 Grad, wurden aber im Verlaufe der Tage auf realistischere 18, irgendwas korrigiert.
Bei 2 weiteren Rennen gab es lt. Ausschreibung ebenfalls ein Neoverbot, das aber mit dem Hinweis, nicht in die Wertung zu kommen, aufgehoben wurde.

Am nächsten Tag gab es ein 4-km-Rennen, bei dem am Marques-Beach gestartet wurde und einmal rund um Colònia de Sant Jordi geschwommen wurde, um im Hafen ins Ziel zu kommen. Man hatte uns vorher nur verschwiegen, dass man hinter dem Leuchtturm aber nicht direkt in den Hafen schwimmt, sondern erst fast bis zum gegenüber liegenden Starnd und dann ins Ziel.

Am Dienstag fand das 7-km-Schwimmen am Strand „Es Trenc“ statt.

Dazu sollte eine Runde 3 mal geschwommen werden.

Etwa nach einer halben Stunde wurde das Rennen abgebrochen, da der Wind zu heftig geworden war und die Kajakfahrer bzw. Motorboote nicht mehr alle Schwimmer sehen konnten und deshalb die Sicherheit nicht mehr gegeben war.

Wir sind dann aufgefordert worden, zum Strand zu schwimmen und zum Start zurückzugehen.
Dort kamen dann mehrere Schwimmer an, die gleich wegen Quallenberührungen behandelt wurden. Eine Schwimmerin hatte eine richtig rote Backe - sah schon nicht schön aus.

Ein anderer Schwimmer soll von einer Seegurke angegriffen worden sein - einen Tag später berichtete eine aus dem Sanitätszelt davon. "Normalerweise machen die Seegurken nichts, aber wenn sie sich bedroht fühlen....".

Wieder einen Tag später gab es ein 2,5km-Schwimmen mit dem Namen „Tell me your time“. Dabei sollte man vorher seine Zeit vorhersagen und selbstverständlich dann ohne Uhr oder ähnliches diese Zeit möglichst genau treffen. Bei der Besprechung gab es dann plötzlich ein Zeitlimit von 1:15 Std., wovon vorher nie etwas zu lesen war. Der Gewinner hat übrigens seine vorhergesagte Zeit um eine Sekunde verfehlt !!!

An meinem letzten Tag hätte dann noch ein 7,5 km-Schwimmen stattgefunden. Als wir uns morgens am Best Fest-Center trafen, um mit dem Bus zum Start an einen Leuchtturm gebracht zu werden, sagte man uns, dass der Wind ungünstig steht und man deshalb ein 5-km-Schwimmen macht. Dazu sollte man sich in einer Stunde später am Hafen einfinden.
Es wurde dann eine Strecke von 2,5 km zu einem Strand in 3 Tempogruppen geschwommen ( 3,5 km/h, 3 km/h und 2,5 km/h).
Apropos Tempogruppen: Für dieses Rennen teilte man uns lange nach meiner Anmeldung per E-Mail mit, dass man aus Sicherheitsgründen dieses Schwimmen in 3 Gruppen durchführen würde !

In den beiden ersten Gruppen waren jeweils 4 bzw. 5 Schwimmer, in der langsamsten Gruppe etwa 20 - 25.
Begleitung in der letzten Gruppe 3 Kajaks und 1 Motorboot.
Es waren keine Bojen gesetzt und auch ansonsten gab es keinerlei Anhaltspunkte, wohin man schwimmen muss. Aufgrund der großen Gruppe, hatte sich die Gruppe sehr schnell in die Länge und Breite gezogen. Die Begleitboote kamen nach meiner Ansicht dann viel zu spät, um eine Kurskorrektur vorzunehmen.

Dadurch hatte ich schon das Gefühl, mehrere Kurven und unnötige Meter geschwommen zu haben.

Der Rückweg war etwas besser, da man nun die hohen Gebäude von Colònia de Sant Jordi sehen konnte.

Die Teilnehmerzahlen variierten zwischen 30 und etwas über 80 bei den katalanischen Meisterschaften.

Man hatte lt. Veranstalter kaum Werbung gemacht, da man mit wesentlich höherern Teilnehmerzahlen überfordert gewesen wäre.

Mein Eindruck ist, wenn man die ein oder andere Sache verbessert oder etwas anders macht, lohnt sich ein Ausflug nach Mallorca.

Solch ein Wetter und somit niedrige Wassertemperaturen hatte man dort seit 40 Jahren nicht mehr !!